Allgemeine Fragen zu Gin
Was genau ist Gin?
Gin ist eine Spirituose, die meist farblos daherkommt und mindestens einen Alkoholgehalt von 37,5% aufweist. Das Getränk wird mit Aromen, den sogenannten Botanicals, verfeinert und gewürzt. Ein Aroma, welches nie fehlen darf, ist das der Wacholderbeere. Sie gibt dem Gin den typischen und charakteristischen Geschmack.
Wie wird Gin hergestellt?
Gin besteht aus klarem und neutralem Alkohol, welcher aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wird. Die Flüssigkeit weist meist ca. 96 Prozent reinen Alkohol auf und wird beispielsweise aus Gerste, Roggen, Mais oder Weizen gewonnen. Bei manchen speziellen Sorten stammt der reine Alkohol auch aus der Kartoffel oder Zuckerrübe. Die Produktion findet meist in Säure-Destillationen statt. Durch die Zugabe der Aromen, den sogenannten Botanicals, erhält der Gin seinen spezifischen Geschmack.
Der Gin kann verschieden hergestellt werden, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, den reinen Alkohol mit Aroma zu versetzen. Die Produktion unterteil sich dabei in vier Phasen.- Mazeration: Das Einlegen der Gewürze in Alkohol.
- Destillation: Darunter versteht man die Trennung des Wassers vom Alkohol. Das Gemisch aus Alkohol und den Botanicals wird erhitzt und die aromatisierten Dämpfe steigen in die sogenannte Brennblase auf. Wenn dieses Gemisch abkühlt, werden die Dämpfe flüssig. Das Ergebnis ist hochprozentiger Gin, der aber durch seine 96% Vol. noch nicht genießbar ist.
- Lagerung: Es ist nicht notwendig, dass Gin lange gelagert wird. Trotzdem wird der Geschmack des Gins durch die Ruhe nach der Destillation meist runder im Geschmack.
- Abfüllung: Der Gin wird bei der Abfüllung auf die gewünschte Trinkstärke herabgesetzt. Das bedeutet, dass der Gin mit Wasser versetzt und so von dem 96-prozentigen Alkoholgehalt auf den gewünschten Alkoholgehalt minimiert wird.
Welcher Alkohol wird zur Gin-Herstellung verwendet?
Für die Herstellung wird neutraler und 96% reiner Alkohol pflanzlichen Ursprungs benötigt. Meistens wird als alkoholischer Bestandteile Korn oder Wodka gewählt.
Was sind die Bestandteile von Gin?
Gin setzt sich aus drei Hauptbestandteilen zusammen: Zum einen besteht es aus neutralem Alkohol, der Wacholderbeere als Aroma und anderen Botanicals, die dem Gin den charakteristischen Geschmack verleihen. Dabei ist Wacholder Pflicht, damit sich die Spirituose Gin nennen darf, alle anderen pflanzlichen Zusätze kann die Brennerei individuell auswählen.
Was kostet eine gute Flasche Gin?
Guter Gin muss nicht zwangsläufig ein Vermögen kosten. Für viele Gin-Liebhaber ist es wichtig, dass der Geschmack und die Aromen durch Destillation in den Gin gelangen. Im mittleren Preissegment findest du zwischen 20 und 30€ bereits hohe Qualität und guten Geschmack.
Was für Gin-Arten gibt es?
Es gibt zahlreiche Gin-Sorten, die sogar in einem Lexikon erfasst wurden. Hier stellen wir dir die bekanntesten und beliebtesten Gin-Arten in Europa vor. Dabei wird zwischen drei Sorten unterschieden:
- London Dry Gin: Diese Gin-Sorte muss nicht aus London kommen, unterliegt aber innerhalb Europas starken Reglementierungen. So muss er mindestens 37,5% Alkohol aufweisen und aus pflanzlichem Alkohol hergestellt werden. Alle Aromen, Botanicals und Zutaten müssen gleichzeitig hinzugegeben werden und die Stoffe müssen ausschließlich natürlichen Ursprungs sein.
- Dry Gin: Der Dry Gin ist ein destillierter Gin und ähnelt dem London Dry Gin. Diese Gin-Sorte muss durch Destillation gewonnen werden und darf ebenso nur mit natürlichen Zutaten versetzt werden. Dabei ist der Zeitpunkt der Zugabe der Botanicals, anders als beim London Dry Gin, nicht vorgegeben. Der Gin darf nach der Destillation nicht gesüßt werden.
- Sloe Gin: In der EU-Spirituosenverodnung sind diese Gins unter Likören gelistet, aber dürfen trotzdem als Gin betitelt werden. Meist erreichen diese Sorten nicht den Mindestalkoholgehalt von 37,5 %. Charakteristisch für die Sloe Gins ist die rötliche Farbe, die durch die Beeren der Schlehe, durch welche die Sorte ihren Namen hat, entsteht. Diese werden mit Zucker in Gin eingelegt.
Es gibt viele weitere Ginsorten wie Aged Gin, Gin Rosé, Compound Gin oder Old Tom Gin.
Ist Gin gesund?
Gin werden einige positive Eigenschaften nachgesagt. So regen die Inhaltsstoffe Wacholder und Koriander die Nierenfunktion an und spülen so Giftstoffe aus. Die Bitterstoffe des Wacholders und einiger anderer Botanicals unterstützen das Verdauungssystem und helfen gegen das aufgeblähte Gefühl im Magen, unter welchem viele Menschen leiden.
Zusätzlich ist Gin antioxidativ. Dies wirkt sich positiv auf die Hautalterung und Zellerneuerung aus. Außerdem ist Gin kalorienarm und wird aus natürlichen Zutaten hergestellt. Die sogenannten Flavonoide/sekundäre Pflanzenstoffe im Gin wirken sich positiv auf Herz und Kreislauf aus und verbessern die Durchblutung im Körper.
Natürlich ist Gin trotzdem Alkohol und es gilt wie bei allen Genussmitteln: In Maßen und nicht in Massen.
Was sind Botanicals im Gin?
Botanicals fassen in der Gin-Produktion alle Pflanzengruppen zusammen, die im Gin vorkommen können. Diese Botanicals sind die Aromastoffe und Geschmacksträger im Gin. Kräuter, Blätter, Hülsenfrüchte, Wurzeln, Samen, Rinden, Früchte oder Beeren sind alles Pflanzenbestandteile, die dem Gin beigefügt werden können, um dessen Geschmack zu verfeinern. Die Wacholderbeere ist dabei in der EU-Verordnung als Pflichtbestandteil festgelegt, die anderen möglichen Zutaten, wie Koriander, Ingwer, Fenchel, Hagebutte oder viele andere sind optional.
Warum heißt Gin Gin?
Ursprünglich hieß das heutige Kultgetränk „Genever“ oder „Genièvre“ nach dem niederländischen, bzw. französischen Begriff für Wacholder. Später wurde das Getränk nach England gebracht und es entwickelte sich daraus der englische Name Gin.
Woher kommt Gin ursprünglich?
Der Gin stammt ursprünglich aus den Niederlanden oder den heutigen Benelux-Ländern. Er wurde im 17. Jahrhundert von dem späteren König Wilhelm der III. nach England exportiert.
Wo wird am meisten Gin getrunken?
In Nordamerika und Nordeuropa ist das Getränk am beliebtesten. Gerade in England, USA und in Spanien wird pro Kopf der meiste Gin verzehrt.
Wer hat den Gin erfunden?
Der niederländische Arzt Franciscus Sylvius de la Boe stellte im 16. Jahrhundert den Wachholderschnaps her. Ursprünglich war der Genever als Heilmittel und medizinisches Getränk gedacht.